Von
Oberndorf/Laufen bei Salzburg nach Wilhering bei Linz
Eigentlich hatten wir nur Inn-Donau
vor, doch dann hat uns der Chef des Braunauer Kanu-Clubs aufgrund
unserer E-Mail-Anfrage wichtige Tipps gegeben, auf deren Basis wir
die Salzach kurz nach Salzburg dazugenommen haben.
Bei der Vorbereitung unserer Paddeltour
waren wir zu viert. Letzte Weihnachten hat aber das Herz eines
unserer Kollegen viel zu früh zu schlagen aufgehört. Wir
verbliebenen drei, Erwin, Gerald und ich, haben uns aber
entschlossen, die Tradition unserer Sommerfahrten fortzusetzen.
Diesmal also als Dreiflüssefahrt bis zu unserem „Heimathafen“ in
Wilhering, gegenüber Ottensheim. Zwei Tage vor der Abfahrt bekommen
wir von Gerald die Mitteilung, dass er zum geplanten Termin
krankheitsbedingt ausfallen wird. Pfffffff. Erwin und ich
entschließen uns, die Tour trotzdem anzugehen.
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Unser Ausgangspunkt in Google Earth. Deutlich Sichtbar die Schotterbank an der Biegung in Laufen. |
Am Donnerstag, dem 11. August 2016
werden wir, mit Erwins Kajak auf dem Dach, von meiner Frau Gertrude
nach Oberndorf chauffiert. Im Gasthaus Bauernbräu, nur ein paar
hundert Meter von der Salzach entfernt, finden wir Quartier für uns
und unsere Boote. Während ich mein Klepper-Faltboot zusammenbaue
begibt sich Erwin zusammen mit Gertrude auf die Suche nach einer
passenden Einstiegsstelle. Sie entdecken eine hervorragend geeignete
Schotterbank in Laufen, auf der deutschen Seite, die über eine
Fußgängerbrücke leicht zu erreichen ist. Als die beiden
zurückkommen, ist aus meinen drei Packsäcken schon wieder ein Boot
geworden, das wir zusammen mit Erwins Prion-Kajak in der Garage
unseres Quartiergebers parken dürfen.
Nach einem gemeinsamen Abendessen setzt
sich Gertrude mit dem Auto in Richtung Heimat in Bewegung und wir
sind für die Heimfahrt wieder mal nur auf unsere Arme angewiesen.
Eigentlich auch auf unsere Beine, denn es werden nicht wenige
Kraftwerke mit Umsetzanlagen zu überwinden sein.
Freitag:
Ein grauer Himmel berieselt uns
dauerhaft mit Nieselregen. Das soll den ganzen Tag so weitergehen.
Wir ziehen unsere Boote auf den Bootswägen an der StilleNacht-Kapelle, die zu Ehren von Franz-Xaver Gruber und Joseph Mohr,
den Schöpfern des weltweit bekannten Weihnachtsliedes „Stille
Nacht“ erbaut worden ist, vorbei, bis zur Salzach. Auf der Brücke
begegnet uns ein Herr, der uns vor einer Schwallstrecke in etwa zwei
Kilometern warnt und uns rät, diese links zu durchfahren. Nach der
Brücke halten wir links auf die Schotterbank zu. Wir starten also in
Deutschland. Um 9:30 Uhr setzen wir ein und werden gleich von der
starken Strömung fortgespült.
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Ganztägig Nieselregen |
Die Schwallstrecke ist bald erreicht,
schüttelt uns einige Zeit ordentlich durch, stellt aber keine
wirkliche Schwierigkeit dar.
Nach eineinhalb Stunden und 22 km
fahren wir an der linksseitig liegenden Stadt Tittmoning vorbei. Die
Strecke war bisher landschaftlich nicht berauschend, da die Salzach
in ein Kanalbett gezwängt worden ist, das man jetzt – wie wir
hören – wieder rückbauen will. Kann natürlich auch sein, dass
wir das durch den grauen Vorhang des Nieselregens nicht objektiv zu
beurteilen in der Lage sind.
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Salzachdurchbruch |
Auf diese feuchte Art und Weise geht es
dann weiter bis Burghausen. Als wir an der mächtigen Burg
vorbeifahren, läuten gerade die Mittagsglocken. Kurz danach wird die
Strömung schwächer, weil der Rückstau des nahen Innkraftwerkes
schon weit in die Salzach hineinreicht. Jetzt muss wieder jeder
Kilometer hart erarbeitet werden. Die Mündung der Salzach in den Inn
ist für uns kaum auszunehmen. Wir fahren einfach auf einem riesigen
See, der irgendwann von der Salzach zum Inn geworden ist. Schließlich
sehen wir die Ursache des Staus, das Kraftwerk in der Ferne und
freuen uns schon auf die baldige Ankunft in Braunau. Beim Kraftwerk
erwartet uns aber eine ziemlich fürchterliche Anlegestelle der
Umsetzanlage in Form einer verschlammten, glitschigen, hoch
aufragenden Betonplattform. Liebe Innkraftwerke, gebt eurem Herzen
einen Stoß und tut was für die Wassersportler. Ein einfacher
Schwimmsteg wäre nett oder noch netter wäre eine Rampe.
Nach einer zirkusreifen Überwindung
dieser Hürde ziehen wir die Boote zur Einsetzstelle im Unterwasser,
die schon etwas besser ausschaut. Von dort ist es nur noch ein
Katzensprung bis zur Enknach (rechts), in deren Mündungsbereich sich
das Bootshaus des Kanu-Clubs Braunau befindet. Die Enknach ist erst
im letzten Augenblick zu erkennen, aber zwei Innbrücken, die gleich
dahinter kommen, sind ein guter Anhaltspunkt für die Orientierung.
Beim Kanu-Club lernen wir dann endlich den hilfreichen Kollegen
kennen, der uns schon vorher mit guten Tipps versorgt hat und nun
unterstützend zur Seite steht.
Wir erfahren, dass morgen Abend eine große Fackelfahrt des Klubs geplant ist. Leider sind wir dann schon wieder viele Kilometer weiter.
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Beim Kanu-Club Braunau |
Wir erfahren, dass morgen Abend eine große Fackelfahrt des Klubs geplant ist. Leider sind wir dann schon wieder viele Kilometer weiter.
Wir lassen die Boote über Nacht im
Bootsclub und machen uns zu Fuß, mit den Bootssäcken bepackt, auf
den Weg ins vorbestellte Hotel. Die Dusche ist eine Wohltat, ebenso
das Abendessen und der Spaziergang durch die Stadt. Wir gehen
ziemlich früh zu Bett.
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Braunau |
Samstag:
Nach einer ruhigen Nacht und einem
wirklich guten Frühstück wandern wir die zehn Minuten zum
Kanu-Club, bepacken unsere Kajaks und machen sie fahrbereit. Der
Einstieg in der ruhigen Enknach um 9:20 Uhr ist sanft und angenehm.
Bald biegen wir vom Bach wieder in den Fluss ein und wollen heute
Schärding ansteuern.
Die Sonne scheint und wir haben eine
ruhige Fahrt bis zum Kraftwerk Ering. Die Rampe an der Umsetzanlage
auf der rechten Flussseite ist weithin sichtbar und Teil einer sehr
guten Umsetzanlage. Wir sind nun zehn Kilometer gefahren und genießen
die Stille.
Angenehm auf der Fahrt am Inn ist die
Ruhe, die Abwesenheit von Schiffen und Motorbooten und die Breite des
Flusses. Strömung ist nach den Kraftwerken nur für relativ kurze
Strecken spürbar, dann macht sich wieder der Rückstau des nächsten
Kraftwerkes stark bemerkbar. Durch die flache Gegend verändert sich
die Landschaft mit Blick vom Boot aus kaum wesentlich.
Nach zwölf Kilometern kommen wir zum
Kraftwerk Eggling, wo natürlich wieder umgetragen werden muss. Auch
hier auf der rechten Flussseite. Die Umsetzanlage ist gut, was bei
der Menge an Kraftwerkshürden, wie sie der Inn aufbietet, eine
angenehme Erscheinung ist. Wir ziehen dann 15 km weiter bis zum
nächsten Kraftwerk vor Schärding. Die Umsetzanlage hier erfordert
gutes Schuhwerk, denn bis zum Unterwasser müssen die Boote auf den
Bootswägen ungefähr einen dreiviertel Kilometer durch eine Siedlung
und dann die Straße entlang geschleppt werden, bevor der Inn wieder
in Sichtweite kommt.
Weil wir beide nicht wissen, ob es im
Stadtbereich Schärding eine geeignete Ausstiegsstelle gibt bzw.
einen Platz wo man die Boote liegen lassen kann, entschließen wir
uns, das Einsetzen auf den nächsten Tag zu verschieben und die
verbleibenden fünf Kilometer mit dem Taxi zurückzulegen. Wir machen
die Boote dicht, lassen sie kurz vor der Einsetzrampe neben einem
Spazierweg liegen und gehen mit den Bootssäcken beladen zur Straße
hoch, um von dort aus ein Taxi zu rufen. Unsere Erscheinung ist
wahrscheinlich nicht nur für den Taxilenker gewöhnungsbedürftig.
Er fragt uns, was wir da mit uns herumschleppen.
Nach dem Einchecken im Hotel und der
Dusche, die uns wieder zu zivilisierten Menschen macht unternehmen
wir in einem Café am wunderschönen Stadtplatz etwas gegen unsere
Dehydrierung, bevor wir uns zwecks Abendessen einen Chinesen suchen.
Nach Frühlingsrolle und Hauptspeise geht es in ein anderes Café, wo
wir ein großes Eis vertilgen. Wir tun das zu Ehren unseres
verstorbenen Freundes, der solche Abende immer mit einem
Riesen-Eisbecher zu beschließen pflegte.
Bei einem anschließenden Spaziergang
durch die Stadt sehen wir, dass eine Treppe für den Ausstieg zur
Verfügung gestanden wäre, allerdings kein Stellplatz für unsere
Boote. Außerdem gibt es auf der deutschen Seite, in Neuhaus am
anderen Innufer, mehrere schöne Ausstiegsstellen und Rampen für
Sportboote. Wir besichtigen auch die Pfeiler der alten Brücke und
schauen uns an, welche der Zwischenräume wir morgen für die
Durchfahrt wählen wollen. Dann geht’s zurück ins Hotel und ins
Bett.
Sonntag:
Das Frühstück im Stadthotel ist gut
und reichlich. Wir haben die letzten Tage übrigens immer ohne
wirkliche Pause durchgepaddelt, denn Umtragen kann man eigentlich
nicht Pause nennen und haben nie zu Mittag gegessen. Das Frühstück
musste daher für den ganzen Tag herhalten. Unser manchmal bis zu
sechs Stunden dauerndes pausenloses Paddeln ist vor allem darauf
zurückzuführen, dass wir mit unserem Freund Gerald heuer auch die
Vernunft zurückgelassen haben. Erwin meint, Gerald hätte uns das
nie durchgehen lassen!
Nach dem Frühstück bestellen wir
wieder ein Taxi für den Weg zurück zum Kraftwerk und erfahren, dass
der Dienst für Schärdinger Taxler erst um neun Uhr beginnt. Wir
müssen also noch eine halbe Stunde warten, was uns allerdings an dem
schönen Sonntagmorgen in der schönen Stadt nicht schwerfällt. Der
Taxilenker ist wieder der von gestern. Auf der kurzen Fahrt legt er
uns ungefragt seine politischen Ansichten dar, die aber nicht die
unseren sind. Er kriegt trotzdem sein Trinkgeld.
Zurück an der Einsetzstelle stellen
wir fest, dass unsere Boote noch da sind, obwohl wir sie die ganze
Nacht alleingelassen haben. Die Boote sind rasch bepackt und der Inn
hat uns wieder. Wir freuen uns auf die Stadtdurchfahrt, die mit der
alten Innbrücke beginnt, durch die wir uns elegant durchspülen
lassen. Es geht vorbei an der Innpromenade und schon beginnt wieder
die busch- und baumgesäumte Auenlandschaft, die wir von gestern
kennen. Es geht vorbei an Wernstein und Neuburg und wir genießen das
spiegelglatte Wasser bis zum Kraftwerk kurz vor Passau. Hier kommt
uns ein Kajakfahrer entgegen und Erwin fragt ihn, ob die Umsetzanlage
links- oder rechtsseitig zu finden ist. Sie liegt rechts und hat als
wunderbare Ausstiegsstelle eine langgezogene Rampe. Beim Einstieg im
Unterwasser erwartet uns leider eine Überraschung. Die
Einstiegsstelle ist zwar großartig geplant und ausgeführt, aber
meterhoch versandet. Erwin entdeckt ein Stück Grasnarbe, wo man
nicht einsinkt oder abrutscht. Mein Einstieg ist etwas wackelig, aber
ich komme mit wenig Sand an den Füßen ins Boot. Dann wird die Fahrt
wieder spannend.
Passau empfängt uns zunächst mit Strudeln, die das
Boot glatt wegdrehen, dann mit einem großartigen Blick auf die Stadt
und schließlich mit einem Wellensalat, der durch jede Menge
Ausflugsschiffe und Motorboote verursacht wird. Das geht dann, nach
der Mündung des Inns in die Donau munter so weiter. Ich habe keine
Spritzdecke angelegt und bemühe mich, möglichst wenig Wasser über
das Deck in die Luke zu bekommen. Die Donau ist heute voller
Motorboote und bei einigen hat man den Eindruck, ihre Fahrer hätten
einen Dachschaden. Entweder sie halten bis zur letzten Sekunde direkt
auf uns zu oder sie donnern unnötig eng mit Karacho an uns vorbei.
Jedenfalls keine Zeit für uns zum Schlafen. Unser Ziel für heute
ist Erlau bei Obernzell. Wir fahren auf der linken Donauseite in den
Bach Erlau ein und sehen, dass unser vorgebuchtes Hotel nur ein paar
Schritte entfernt ist.
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Kurz vor Passau |
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Burg Krempelstein auf der österreichischen Seite |
Während ich mein Boot vertäue teilt
mir Erwin mit, dass er telefonisch schlechte Nachrichten von zu Hause
erhalten hat. Seine Mutter ist im Krankenhaus und ihr Zustand hat
sich verschlechtert. Er sieht sich gezwungen, die Tour abzubrechen.
Er hat vor, noch ein Stück weiter zu fahren und sich dann auf
österreichischer Seite abholen zu lassen. Wir verabschieden uns und
während ich zum Hotel aufbreche, ist Erwin schon wieder auf der
Donau. Die zwei Schlussetappen muss ich alleine absolvieren.
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Im "Hafen" in Erlau bei Obernzell |
Da Erlau nahe der Stadt Obernzell
liegt, frage ich beim Hotelwirt nach, ob es eine Möglichkeit gibt,
ein Taxi für die fünf Kilometer zu mieten. Die ernüchternde
Antwort: Man kann ein Taxi aus Passau kommen lassen, das koste aber
nur für die Anfahrt schon 25 Euro und für die Rückfahrt natürlich
dasselbe. Ich verzichte also auf die Stadtbesichtigung und lerne
dafür Erlau ein bisschen näher kennen. Nach einem leichten
Abendessen gehe ich früh schlafen, vergesse aber nach den
Frühstückszeiten zu fragen.
Montag (ein österreichischer
Feiertag):
Um viertel nach sieben stehe ich vor
der verschlossenen Tür zum Frühstücksraum. Um halb acht ebenfalls.
Um acht Uhr werde ich schließlich eingelassen. Es gibt ein gutes
Frühstück, bevor ich mich auf den Weg zum Boot machen kann. Um 9:30
Uhr bin ich dann wieder auf dem Wasser. Nach ein paar Kilometern
fahre ich an Obernzell vorbei und beschließe, diese Stadt mal mit
dem Auto zu besuchen. Heute heißt es nur einmal umsetzen und zwar am
Kraftwerk Jochenstein. Die Umsetzanlage ist rechts und gut
ausgeführt. Beim Einsetzen im Unterwasser muss ich mich mit einem
Angler ins Einvernehmen setzen, der die Rampe besetzt hält. Wir
finden eine für uns beide akzeptable Lösung. Es folgen wieder
unglaublich viele Ausflugsschiffe und Motorboote. Verkehr wie im
Ruhrpott.
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Die Donaustrecke mit den Burgen, Ruinen und Schlössern |
Es geht an der österreichischen
Marktgemeinde Engelhartszell und dem Kloster Engelszell vorbei, dann
kommt links das im Jahr 1240 erbaute Schloss Rannariedl. Rechts folgt
Wesenufer und später links das Schloss Marsbach und die RuineHaichenbach auf dem Gipfel der Schlögener Schlinge. Als der Ort
Schlögen in der Ferne sichtbar wird, dauert es noch eine halbe
Ewigkeit, bis ich ihn erreiche. Die Strömung ist schon nach
Wesenufer deutlich geringer geworden und es gibt wieder mal keinen
Stundenkilometer gratis.
In Schlögen kommen zu den Motorbooten
und Ausflugsschiffen noch ein paar Fähren. Der Steuermann einer
hölzernen Querfähre gebärdet sich besonders aggressiv und hupt wie
ein Hochseeschiff, obwohl er noch weit weg ist und sieht, dass ich
ganz sicher schon aus seiner Linie bin, wenn er dort anlangt.
Vielleicht ist es die Hitze. Die Schlögener Schlinge zieht sich ganz
schön. Es sind insgesamt fast fünf Kilometer, die man auf der Donau
von Schlögen aus zuerst nach Nordwest und dann nach Südost fährt,
bevor man in Inzell ankommt. In Inzell gibt es eine ganze Reihe guter
Aussetzstellen und ich wandere mit meinem Boot am Bootswagen zum
„Haus Maria“, einer kleinen Pension, in der Erwin für mich ein
Zimmer bestellt hat. In einer Gartennische darf ich mein Boot lagern.
Nach der obligaten Dusche und dem Kleidungswechsel rinnen zwei
„gespritze Apfelsaft“ durch meine Kehle. Zum Essen ist es noch zu
früh.
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Die kleine Pension in Inzell |
Als sich eine Längsfähre nähert, um
Radfahrer mitzunehmen, erkenne ich den „Käpt'n“. Es ist ein
junger alter Bekannter, den ich Jahre nicht mehr gesehen habe. Wir
verabreden uns nach seinem Dienstschluss beim Gasthaus Reisinger auf
ein Abendessen. Um halb sechs trifft er auf seiner Fähre ein. Es
wird ein kurzweiliger Abend, bei dem wir uns über Gott und die Welt,
frühere und aktuelle Ereignisse, interessante Erlebnisse und
gemeinsame Bekannte unterhalten. Kurz vor der Dämmerung muss er weg,
das Boot in die „Garage“ bringen. Ich gehe wieder früh zu Bett.
Dienstag:
Morgens um dreiviertel neun bin ich
wieder auf dem Wasser. Es ist heute fast gespenstisch ruhig. Keine
Schiffe, keine Motorboote, nur die glatte Donau, die ich mit meiner
Kielwelle verziere. Ich komme nach fünf Kilometern bei Obermühl
vorbei, dann, nach zehn Kilometern bei Untermühl mit dem prächtigen
Schloss Neuhaus, hoch oben am Berg. Dann folgt das Kraftwerk Aschach
mit einer guten Umsetzanlage. Gleich nach dem Einsetzen im
Unterwasser beginnt rechts der Markt Aschach, mit seiner bunten
Häuserreihe, die sich der Donau entlang hinzieht.
Entwertet wird der schöne Ort nur durch eine Batterie riesiger, hässlicher Silos am Südende.
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Markt Aschach |
Entwertet wird der schöne Ort nur durch eine Batterie riesiger, hässlicher Silos am Südende.
Bei der Fahrt durch eine flache
Auenlandschaft kündigt sich bereits der Rückstau des nächsten
Kraftwerkes an. Kurz nach Aschach komme ich an der Brandstatt, bei
Eferding vorbei und dann gibt es wenig Abwechslung bis zum Kraftwerk
Ottensheim. Hier führt die Umsetzanlage zur etwa zwei Kilometer
langen Regattastrecke im Altarm der Donau. Von hier hat man einen
sehr schönen Blick auf das Schloss und den Ort Ottensheim am linken
Donauufer.
Ich möchte aber nach rechts, nach Wilhering, wo sich
gleich nach der Seilfähre die Rampe befindet, wo ich mein Faltboot
zerlegen und verpacken und auf meine Frau warten kann, die mich mit
dem Auto wieder nach Hause bringt. Um 14:30 Uhr lege ich an.
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Blick von der Regattastrecke auf Ottensheim |
Es war eine schöne, abwechslungsreiche
Tour, auch wenn sie als Gruppenfahrt geplant war und ich sie alleine
beenden musste.